Umsetzungsbeispiel in einem Kleinbetrieb

In einem Lehrbetrieb aus dem öffentlichen Dienst mit rund 45 Beschäftigten wurde zunächst ein Steuerungsgremium gebildet. An diesem nahmen teil: die stellvertretende Betriebsleitung, die Fachkraft für Arbeitssicherheit, ein Vertreter der Personalvertretung, die Betriebsärztin und ein Sicherheitsbeauftragter. Die Organisation des Prozesses lag überwiegend bei der Fachkraft für Arbeitssicherheit.
Die Fachkraft für Arbeitssicherheit berichtete zunächst über das Ziel der Gefährdungsbeurteilung, um alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Gremiums auf einen Stand zu bringen. Anschließend stellte er mögliche Methoden zur Erfassung der psychischen Belastungen vor.
Das Gremium einigte sich auf folgendes Vorgehen: zunächst wurde ein Fragebogen (Prüfliste der UV Bund und Bahn), eingesetzt, um anschließend in Abhängigkeit von den Ergebnissen in einzelnen Bereichen moderierte Mitarbeiter-Workshops durchzuführen. Zudem wurde ein Budget für mögliche Maßnahmen seitens der Betriebsleitung bereitgestellt.

Die Einteilung erfolgte in vier Tätigkeitsgruppen:

•    Lehrendes Personal
•    Verwaltung
•    Haustechnik
•    Führungskräfte


Die Ergebnisse der Befragung wurden von der Fachkraft für Arbeitssicherheit ausgewertet und bei einer Personalversammlung vorgestellt. Es zeigte sich, dass vor allem bei einer Tätigkeitsgruppe, nämlich dem lehrenden Personal, erhebliche Fehlbelastungen vorlagen (insbesondere hinsichtlich Termin- und Zeitdruck). Daraufhin wurde ein moderierter Workshop mit 7 Vertretern dieser Tätigkeitsgruppe durchgeführt. Zur Moderation wurde eine externe Arbeitspsychologin herangezogen, auch die Fachkraft für Arbeitssicherheit nahm an dem 3-stündigen Gespräch teil. Im Anschluss wurden die Ergebnisse des Workshops von der Fachkraft für Arbeitssicherheit den beiden direkten Vorgesetzten der Beschäftigten vorgestellt und besprochen.

Der Maßnahmenplan für alle Tätigkeitsgruppen wurde vom Steuerungsgremium im Detail erarbeitet. Die Befragung soll zu Evaluationszwecken nach 2 Jahren wiederholt werden.

Ablauf der Gefährdungsbeurteilung im Praxisbeispiel: