Ablenkung kann tödlich sein

27.09.2019

An jedem Tag sterben im Durchschnitt 70 Menschen auf Europas Straßen. Das Projekt EDWARD (European Day Without a Road Death) will mithelfen, diese Zahl auf Null zu senken. Es lädt Menschen ein, sich auf ein sicherheitsbewusstes Verhalten im Straßenverkehr zu verpflichten. Anlässlich des heutigen EDWARD-Aktionstages unterstützt die gesetzliche Unfallversicherung diesen Einsatz für mehr Verkehrssicherheit. Im Rahmen ihrer Kampagne „kommmitmensch“ will sie Führungskräfte und Beschäftigte stärker für die Risiken von Ablenkung an Steuer und Lenker sensibilisieren.
 
Im Jahr 2018 kamen mehr als 300 Beschäftigte mit ihrem Auto auf dem Weg zur oder von der Arbeit oder während einer Dienstfahrt ums Leben. „Die Ursachen für solch schwere Unfälle sind komplex, oft werden sie nicht allein durch das Fehlverhalten von Betroffenen selbst oder anderer Verkehrsteilnehmer verursacht“, sagt Gregor Doepke, Leiter der Kampagne „kommmitmensch“ und Kommunikationschef der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV). „Klar ist jedoch, Ablenkung erhöht das Unfallrisiko.“ Häufigster Aufmerksamkeitsmagnet ist das Smartphone. Insbesondere auf langen und monotonen Strecken wie der Autobahn spielt das Handy eine zentrale Rolle, fanden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der TU Braunschweig heraus. Demnach beschäftigten sich fast zehn Prozent der Autofahrerinnen und Autofahrer nebenbei mit dem Handy.
„Wir raten dringend, während der Fahrt das Handy nicht zu benutzen. Auch das Telefonieren per Freisprecheinrichtung birgt Risiken und kann vom Verkehrsgeschehen ablenken. Wichtige Angelegenheiten sollten nicht während der Fahrt nebenher besprochen werden.  Hier sollten Führungskräfte mit gutem Beispiel vorangehen und ihre Beschäftigten während der Fahrt mit Anrufen verschonen“, appelliert Doepke.
 
Die Präventionskampagne „kommmitmensch“ greift dieses Thema mit ihrer aktuellen Plakataktion auf. Unter dem Slogan „Blöde Idee“ stellt sie riskantem Verhalten – Handy am Steuer – eine „Schlaue Idee“ gegenüber: Erst während einer Fahrpause telefonieren. Ziel der Kampagne ist es, Beschäftigte und Führungskräfte miteinander ins Gespräch zu bringen über Sicherheit und Gesundheit im Straßenverkehr.  So kann jeder Beinahe-Unfall ein Anlass sein, das eigene Verhalten zu hinterfragen. „Führungskräfte sollten anerkennen, wenn Beschäftigte sich ausschließlich auf das Fahren und den Straßenverkehr konzentrieren. Eine schlaue Idee eben“, so Doepke.
 
Hintergrund „kommmitmensch“
kommmitmensch ist die bundesweite Präventionskampagne von Berufsgenossenschaften, Unfallkassen und ihrem Spitzenverband Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV). Hintergrund ist, dass die Zahl der Arbeitsunfälle in den vergangenen Jahren nicht mehr deutlich gesunken ist. Um dem Ziel der Vision Zero, einer Welt ohne Arbeitsunfälle und arbeitsbedingte Erkrankungen, weiter näher zu kommen, braucht es deshalb einen ganzheitlichen Ansatz: kommmitmensch unterstützt Unternehmen und Bildungseinrichtungen dabei, eine Präventionskultur zu entwickeln, in der Sicherheit und Gesundheit Grundlage allen Handelns sind.
Weitere Informationen unter: www.kommmitmensch.de

 

 

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