Nicht jeder Ärger mit der Chefin bzw. dem Chef oder jede Meinungsverschiedenheit mit Kolleginnen und Kollegen ist gleich Mobbing. Mobbing wird erst dann angenommen, wenn sich die Beziehungen von Mitarbeitenden eines Unternehmens über eine gewisse Zeit systematisch verschlechtert haben.
Die wohl bekannteste Definition stammt von Heinz Leymann. Danach beschreibt der Begriff Mobbing negative kommunikative Handlungen, die gegen eine Person gerichtet sind, von einer oder mehreren anderen Personen ausgehen, sehr oft und über einen längeren Zeitraum (mindestens einmal pro Woche über ein halbes Jahr hinweg) hinaus vorkommen und damit die Beziehung zwischen Täter und Opfer kennzeichnen.
Mobbing hat nicht nur für die Betroffenen schwerwiegende Auswirkungen, sondern auch für die Organisation und letztendlich für die Gesellschaft. Hier sollen nur einige wenige Folgen exemplarisch genannt werden.
Es ist daher wichtig etwas zu tun!
Zunächst muss Mobbing auch als solches erkannt werden.
Leymann beschreibt 45 Mobbing-Handlungen, die dabei helfen sollen, Mobbing zu identifizieren. Diese 45 Handlungen teilt er in fünf Kategorien ein:
Die Liste der 45 Mobbing-Handlungen finden Sie in der „Organisationshilfe zum konstruktiven Umgang mit Konflikten am Arbeitsplatz“ aus dem Fachbereich Aktuell der DGUV.
Mobbing entsteht nicht plötzlich über Nacht. Klassischerweise besteht laut Leymann der Mobbingprozess aus vier Phasen.
Phase 1: Ein Konflikt entsteht
Phase 2: Der Psychoterror beginnt
Phase 3: Erste arbeitsrechtliche Maßnahmen
Phase 4: Das Arbeitsverhältnis wird zwangsweise beendet
Bei Mobbing ist also schon einiges im Vorfeld passiert, was keine Beachtung gefunden hat bzw. bei dem sich niemand um eine Konfliktbehandlung gekümmert hat.
„Wenn aus Kollegen Feinde werden...“ - dieser Ratgeber zum Umgang mit Mobbing befasst sich u. a. mit den Themen, wie man Mobbing erkennt und welche Folgen Mobbing haben kann. Insbesondere wird aufgezeigt, was Unternehmen, Betroffene, Kollegen, Führungskräfte sowie Personal- und Betriebsräte tun können. Den Ratgeber finden Sie hier
Stand: April 2021