Resilienz

Wie können wir jetzt mit den Anforderungen und Herausforderungen der heutigen Zeit umgehen? Ein Konzept, mit dem das gelingen kann, ist Resilienz. 

Was ist Resilienz?

Das Leibniz-Institut für Resilienzforschung (LIR) definiert Resilienz als „die Fähigkeit zur Aufrechterhaltung oder Wiederherstellung psychischer Gesundheit während oder nach stressvollen Lebensereignissen“. (https://lir-mainz.de/resilienz, letzter Zugriff 03.03.2021)

Ella Gabriele Amann zählt in Ihrem Buch „Resilienz“ acht Resilienzfaktoren auf. Demnach sind Menschen widerstandsfähiger, wenn sie...

  1. eine optimistische Grundhaltung gegenüber Veränderungen besitzen und im Umgang mit neuen Situationen auf ihre Fähigkeiten und Talente vertrauen. (Optimismus)
  2. ihre objektiven Leistungsgrenzen akzeptieren und Rahmenbedingungen realistisch einschätzen können. (Akzeptanz)
  3. Probleme offen ansprechen und lösungsorientiert vorgehen können. (Lösungsorientierung)
  4. ein gutes Stress-Management entwickeln, für ihre Bedürfnisse sorgen und Regenerationszeiten einhalten. (Selbstregulation)
  5. bereit sind, Selbstverantwortung zu übernehmen und Eigeninitiative zu ergreifen. (Selbstverantwortung)
  6. bei Überforderung Hilfe von anderen annehmen können sowie ihre Beziehungen und Netzwerke pflegen. (Beziehungen)
  7. eigene Visionen, Werte, Sinnhaftigkeit und Ziele für ihr Leben entwickeln. (Zukunftsgestaltung)
  8. im Umgang mit unvorhergesehenen Ereignissen offen bleiben und improvisieren können. (Improvisationsvermögen)

Man geht davon aus, dass Resilienz keine angeborene Eigenschaft ist, sondern sich entwickeln und fördern lässt. 

Die 10 Wege zur Resilienz:

  1. Bauen Sie soziale Kontakte auf.
  2. Sehen Sie Krisen nicht als unlösbare Probleme.
  3. Akzeptieren Sie, dass Veränderungen zum Leben gehören.
  4. Versuchen Sie (realistische) Ziele zu erreichen.
  5. Handeln Sie entschlossen.
  6. Finden Sie zu sich selbst.
  7. Entwickeln Sie eine positive Sicht auf sich selbst.
  8. Behalten Sie die Zukunft im Auge.
  9. Erwarten Sie das Beste.
  10. Sorgen Sie für sich selbst.

Weitere Informationen und Hilfen finden Sie auf der Seite des LIR. Die Resilienz-Ambulanz des LIR bietet z. B. Angebote dazu, wie Menschen Ihre Resilienz stärken können. Um in der aktuell belastenden Zeit der Corona-Pandemie aktiv etwas für die Stressresilienz zu tun, bietet das Leibniz-Institut für Resilienzforschung zusammen mit der Johannes Gutenberg-Universität das anonyme und kostenlose Training „AUFKURSBLEIBEN kompakt“ in vier Lektionen online an.

Die vier Lektionen behandeln die Themen

  1. Stress: Hier geht es um die Reflexion des eigenen Stressverhaltens
  2. Schlaf
  3. Der wohlwollende Blick auf sich, die Anderen und die Welt
  4. Selbstfürsorge: Die „Fels in der Brandung“-Mediation

Zum Kurs kommen Sie hier: Link

Literatur:

  • Amann, E. G. (2015), „Resilienz“, Freiburg: Haufe
  • Berndt, Ch. (2019), „Resilienz Das Geheimnis der psychischen Widerstandskraft. Was uns stark macht gegen Stress, Depression und Burnout“, München: dtv
  • Scharnhorst, J. (2015), „Burnout-Präventionsstrategien und Handlungsoptionen für Unternehmen“, Freiburg: Haufe

Zum Schluss noch zum Thema "Organisationale Resilienz"

Von organisationaler Resilienz spricht man, wenn Unternehmen die Fähigkeit besitzen, sich an sich verändernde Umgebungen anzupassen und aus den Veränderungen zu lernen.

Das Institut für angewandte Arbeitswissenschaft bietet Unternehmen eine Checkliste an, um den Anforderungen und Herausforderungen mit Widerstandskraft begegnen zu können. Begleitend zu dieser Checkliste gibt es noch einen „Resilienzkompass“. Dieser Leitfaden soll u. a. dabei helfen, Entwicklungsmaßnahmen abzuleiten und durchzuführen.